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 Haltung: Tropische Riesenkugler

 
Haltung von Riesenkuglern
(Diplopoda: Pentazonia: Sphaeroteriida)

Die Haltung dieser meist aus Madagaskar kommenden Tiere ist ein sehr heikles Thema. Diese Golf- bis Tennisball großen Tiere, meist mit bunten metallischen Färbungen, sind sehr schöne und urtümlich aussehende Wesen. Bis jetzt gelang allerdings die Zucht nur in den seltensten Fällen und meist sterben die Tiere nach wenigen Wochen in Gefangenschaft. 
Man muss auch darauf hinweisen, dass bereits 80% des madagassischen Regenwaldes abgeholzt wurde und dass durch den massenhaften Fang diese Tierart kurz vor dem Aussterben steht. Bitte verzichten sie darauf diese Tiere zu kaufen und bitte klären sie den Händler über die Problematik auf, danke. 
Will man doch unbedingt diese Tiere halten, sollte man es mit dem braunen Tansania Riesenkugler probieren (Arthrospaera cf. brandtii), da sie robuster sind und nicht vom Aussterben bedroht sind. 
Alle Riesenkuglerarten sind für Anfänger nicht geeignet!!

 

Das Terrarium


Man sollte auch bei kleinen Tieren ein Terrarium mit einer Mindestlänge von 50cm wählen, damit man den Tieren ermöglichen kann, unterschiedlich warme und feuchte Orte aufzusuchen. Der Boden des Beckens sollte mit einer ca.10-15cm hohen Substratschicht (siehe Tausendfüßer) bedeckt sein. Auf diese kommt dann eine Humus-/Holzschicht. Man sollte unbedingt auf eine zusätzliche Beleuchtung des Beckens verzichten, da dies die empfindlichen Tiere nur unnötig stresst. 

 

Temperatur/Feuchtigkeit


Die Temperaturen sollten zwischen 20 und 22°C liegen. Dies kann im Sommer zu Problemen führen, wenn man keinen kühlen Kellerraum zur Verfügung hat. Höhere Temperaturen führen dazu, dass die Bakterien welche innerhalb des Kuglers für die Verdauung zuständig sind absterben und das Tier dann praktisch verhungert. Da die Tiere nach der Nahrungsaufnahme meist wärmere Temperaturen bevorzugen sollte man innerhalb des Terrariums ein Temperaturgefälle schaffen, z.B. kann man an einer Breitseite des Terrariums ein Teil eines Heizkabels anbringen (von außen). 
Da sie meist Bewohner des tropischen Regenwaldes sind, sind sie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen, welche man durch häufiges Sprühen erreicht. Aber hier sollte man auch darauf achten, dass ein leichtes Feuchtigkeitsgefälle innerhalb des Terrariums entsteht.

Futter


Hauptnahrung stellt für diese Tiere verrottetes Holz da. Am besten nimmt man weißfaules Holz, welches nicht mehr hart ist und ohne Probleme mit den Fingern auseinandergezupft werden kann, wo sich Buchen- und Eichenholz sehr gut anbietet. Meist fressen die Tiere in einer Linie am Holz. In der hinter ihnen entstehenden Fressrinne finden sich meist beim Fressen abgegebene Fekalpellets. Zudem sollte man ihnen auch genügend Waldhumus zur Verfügung stellen, der ebenfalls gerne gefressen wird. Die Tiere haben aufgrund ihrer Größe und aufgrund des niedrigen Energiegehalts der Nahrung einen sehr hohen Verbrauch und es sollte immer genug fressbares Material zur Verfügung stehen.
Die Tiere haben auch einen sehr hohen Proteinbedarf. Sehr gerne genommen werden tote Heuschrecken wie z.B. Heimchen.
Da sie auch genug Kalk für den Aufbau ihres Panzers brauchen, sollte man mehrere Kalkquellen für sie bereitstellen, wie z.B. Sepiaschale, Eierschalen und Vogelsand.
Gesunde Riesenkugler gehen auch an frische Gemüse wie Gurke oder Salat dran (natürlich Pestizidfrei!).

Weißfaules Holz

Gesundheitszustand


Diese Tiere benötigen eine hohe Aufmerksamkeit durch den Pfleger. Man sollte sie oft beobachten um zu sehen, in welchen Temperaturbereichen sie sich am meisten aufhalten, was sie fressen und was nicht, um ihnen immer die bestmöglichsten Bedingungen zu schaffen. Es ist auch sehr sinnvoll, die Tiere regelmäßig zu wiegen um zu sehen, ob sie an Gewicht verlieren. Ein gesundes Tier fühlt sich in der Hand relativ schwer an.
Einen gesunden Riesenkugler erkennt man daran, dass man ihn, wenn er zusammengerollt ist, nicht auseinander bekommt (bitte nicht mit Gewalt versuchen!). Ein gesunder Kugler rollt sich nach wenigen Minuten wieder auseinander und krabbelt umher. Kranke, geschwächte und tote Tiere kann man mit geringem Kraftaufwand auseinander bekommen und die Tiere liegen meist zusammengerollt im Becken. Ein gesunder Riesenkugler hat je nach Art eine intensive metallische Färbung. Sind die Farben verblasst oder dunkler und der metallische Schimmer ist nicht mehr so intensiv, handelt es sich auch um ein geschwächtes Tier.
Nach einer längeren Zeit in Gefangenschaft kommt es teilweise dazu, dass der Panzer der Tiere weicher wird. Die Ursachen hierfür sind bis jetzt unbekannt, man kann diesem aber vielleicht durch genug tote Heuschrecken (Proteine/Chitin) und genügend Kalk entgegenwirken.
Teilweise sind die Tiere von Milben befallen. Diese ernähren sich von Nahrungsresten des Kuglers und stellen keine Gefahr für die Tiere da.
Am besten untersucht man mehrmals die Woche den Gesundheitszustand aller Tiere. Tote Tiere sollten umgehend entfernt werden.

 
 

© Peter Decker/Robert Pfeifle
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